Montag, 8:30 Uhr, an einem etwas unordentlichen Schreibtisch. Ich sitze vor meinem Computer, neben mir ein Notizbuch. Meine Website braucht dringend einen Relaunch! Voller Motivation greife ich zum Stift, doch das Notizbuch bleibt leer. Wie gehe ich eigentlich am besten vor?
Geht es dir wie mir in 2021? Bist du auch fest entschlossen, deine Website aufzuräumen, neu zu strukturieren und dein Angebot endlich so zu zeigen, dass deine Besucher*innen auch buchen? Und gegen einen frischen Look hast du auch nichts? Dann ist dieser Beitrag für dich! Ich zeige dir, in welche drei großen Bereiche sich ein Website-Relaunch unterteilt, wie du am besten vorgehst und auch, welche Punkte enorm wichtig sind – du solltest sie daher nicht überspringen.
Vorgehen beim Website-Relaunch: 3 Bereiche
Leider kannst du einen Website-Relaunch nicht eben an einem Nachmittag erledigen. Schließlich willst du deinen Webauftritt von Grund auf verbessern und nicht nur die Farben wechseln und ein neues Logo nutzen.
Ich unterteile einen Relaunch gerne in drei große Bereiche, die ich nacheinander abarbeite. So kann ich alles Schritt für Schritt prüfen, entdecke damit, wo was zu tun ist und vergesse sicher nichts. Ich verrate dir auch die Fragen, die ich mir dabei stelle:
1. Bestandsaufnahme
Wie in vielen Bereichen des Lebens (Urlaubsplanung, Wocheneinkauf, Steuererklärung) steht an erster Stelle die Vorbereitung. Bevor du dich also voller Elan ins Backend einloggst, um direkt mit Veränderungen zu starten, musst du erst mal deine Website etwas sortieren.
Ich erstelle dazu immer eine Tabelle und notiere die wichtigsten Informationen jeder Unterseite der Website:
- Titel
- URL
- Inhalt der Seite
- Call to Action (also die Handlungsaufforderung, was deine Besucher:innen tun sollen)
Du musst das zunächst nicht bewerten. Bei der Bestandsaufnahme geht es nur darum, sichtbar zu machen, welche Informationen deine Besucher*innen an welcher Stelle bekommen.
Noch einfacher kannst du es dir machen, wenn du gleichzeitig ein Mindmap Tool, wie zum Beispiel Miro verwendest. Damit kannst du direkt die Struktur deiner Website machen. Ganz oben steht natürlich die Startseite, darunter kannst du dann die verschiedenen Unterseiten verteilen und auch markieren, zu welcher Unterseite deine Besucher*innen nach welchem Klick kommen.
Damit ist die erste Fleißaufgabe erledigt! 🎉
Kommen wir dann zum Ziel deiner Website. Was möchtest du damit in Zukunft erreichen und vor allem: Welche Kund:innen soll sie ansprechen?
Wahrscheinlich hast du dich vor einer Weile mit deiner Zielgruppe auseinandergesetzt. Aber vielleicht ist jetzt ein guter Augenblick, sie erneut zu analysieren und vielleicht auch anzupassen. Eventuell hat sich deine Ausrichtung etwas geändert und du möchtest du nun hauptsächlich andere Kund*innen anziehen.
Versetze dich bei der Zielsetzung für deinen Website-Relaunch so gut wie möglich in deine Traumkundin oder deinen Traumkunden hinein. Welche Informationen braucht die Person, damit sie von dir überzeugt ist?
Zum Schluss kannst du noch einen Blick auf deine Mitbewerber:innen werfen. Wie sind diese Websites aufgebaut und gibt es Elemente, die du vielleicht auch einbinden willst?
Es ist immer gut, sich einen Überblick zu verschaffen. Doch denk daran, dass du nicht weißt, welche Ziele und Traumkund*innen andere Unternehmer*innen in deiner Branche ansprechen möchten. Was für jemand anderen funktioniert, muss nicht für dich funktionieren.
Mein Tipp: Timer auf 20 Minuten stellen und die wichtigsten Websites anschauen. Notiere dir, was dir gefällt und dann ist dieser Part auch beendet. Investiere die Zeit lieber in deinen eigenen Webauftritt, als dich durch zu viel Inspiration verunsichern zu lassen.
Herzlichen Glückwunsch! Damit hast du den ersten Bereich abgeschlossen. Lass uns zum nächsten Teil übergehen.
2. Planung
Jetzt beginnt die Arbeit. Aber weiterhin nur im Kopf (und vielleicht auf dem Papier). Daher gilt weiterhin: An deiner Website veränderst du noch gar nichts.
Ich fasse zusammen: Du weißt, wo du gerade stehst (wie deine Seite im Moment aufgebaut ist) und auch, wo du hinwillst (Zielsetzung). Deine Aufgabe: eine Brücke bauen.
Klingt zwar einfach, ist es aber oft nicht.
Bei allen Überlegungen, die du gleich machen wirst, solltest du dir eine Frage immer wieder stellen:
Wie kannst du dein Angebot so einfach und verlockend wie möglich präsentieren?
Einfach bedeutet: Deine Besucher:innen müssen mit möglichst wenig Klicks die Informationen finden, die sie suchen. Dabei musst du wieder die Kund:innenbrille aufsetzen und herausfinden, welche Informationen das denn sind? Sind es Preise, sind es Termine, sind es Kontaktmöglichkeiten, sind es Vorteile und Benefits, sind es Abläufe und FAQ? Das ist für jedes Angebot unterschiedlich.
Das alleine herauszufinden, kann schwierig sein. Schließlich kennst du dein Angebot mit allen Facetten und Informationen in- und auswendig. Ein Blick von außen ist daher hilfreich. Das kann ein*e Kolleg*in, ein*e Freund*in oder auch dein*e Webdesigner*in sein.
Verlockend bedeutet: Deine Besucher:innen müssen sich in deinen Texten, Bildern oder Videos wiederfinden und verstanden fühlen. Sie haben direkt das Gefühl, dass du ihr Anliegen am besten verstehst und daher helfen kannst. Dann ist der Weg zum „Jetzt buchen“ Button nicht mehr weit.
Auch dafür brauchst du eine gute Zielgruppen-Analyse. Du kannst nur wissen, was deine Traumkund*innen brauchen, wenn du sie kennst.
Wenn du diese Infos beisammen hast – und leider klappt das eher nicht in 15 Minuten zwischen Mittagspause und dem nächsten Call – kannst du nach und nach entscheiden, welche Inhalte auf welche Unterseite gehören. Analysiere dabei deine bestehenden Texte. An welcher Stelle braucht es noch etwas mehr Erklärung? Wo kannst du dich vielleicht kürzer fassen? Welche Informationen hast du noch gar nicht ausformuliert?
Denk dabei immer: Wie kann ich mein Angebot so einfach wie möglich präsentieren?
Jetzt kann ein Mindmap Tool wieder helfen, die Struktur deiner Website bildlich darzustellen. So siehst du direkt, ob du nicht wieder zu komplex denkst.
Dann geht es an die Arbeit und du kannst deinen Content überarbeiten. Nicht optisch, sondern inhaltlich.
Für die meisten Selbstständigen sind diese drei Seiten am wichtigsten: Startseite, Angebot, Über mich.
Auf der Startseite musst du die Aufmerksamkeit deiner Besucher:innen geschickt auf dein Angebot lenken, ohne mit dem Vorschlaghammer zu drohen. Stell sie dir wir das Inhaltsverzeichnis eines Buchs vor. Mit kurzen und spannenden Einleitungen verweist du auf weiterführende Informationen auf deiner restlichen Website.
Auf der Angebotsseite holst du die Leser*innen im Idealfall genau da ab, wo sie sich gerade befinden. Du beschreibst deine „Lösung“ so einleuchtend, dass sie direkt die Kreditkarte zücken möchten, um dich zu buchen.
Auf der „Über mich“ Seite geht es in Wahrheit viel weniger um dich. Aber du hast die Chance, deine Besucher*innen so in deinen Bann zu ziehen, dass keine weiteren Fragen mehr übrig bleiben.
Wenn du gut im Texten bist, kannst du deinen Content für den Website-Relaunch selbst überarbeiten. Aber vielleicht ist es an der Zeit, sich Unterstützung durch einen Profi zu holen oder dich nach einem Online-Kurs umzusehen, der dir dabei hilft.
3. Umsetzung deines Website-Relaunchs
Yeah – endlich bist du bei der Umsetzung deines Website-Relaunchs angekommen! 🎉🎉
Eigentlich ist das sogar der einfachste Teil (schreibt die Webdesignerin 😅).
Klar ist die tatsächliche Umsetzung ohne das nötige technische Fachwissen wahrscheinlich kein Spaziergang für dich. Es fühlt sich vielleicht eher wie Eiskunstlauf an. Mit schlechten Schlittschuhen. Auf einem rauen See, anstatt auf einer schönen glatten Eisfläche (da spricht die alte Eiskunstläuferin in mir!).
Leider gibt es nicht die eine Anleitung, die ich dir an dieser Stelle geben kann. Schließlich ist jede Website anders:
- WordPress, Webflow, Squarespace, Jimdo oder eins der anderen unzähligen Systeme.
- Divi, Elementor, WPOcean oder eins der anderen unzähligen Themes.
- Welche Funktionen hast du schon, welche willst du hinzufügen?
- Welche Plugins nutzt, welche brauchst du? Brauchst du überhaupt welche?
Daher ein paar Tipps:
- Überleg dir, ob du den Website-Relaunch wirklich alleine durchziehen willst, oder doch lieber Hilfe buchen möchtest.
- Willst du bei deinem aktuellen System und Theme bleiben? Wenn ja, warum? Wenn nicht, warum nicht?
- Welches System und Theme passt am besten zu deinen Anforderungen?
- Welche Informationsquellen gibt es, wenn du mal nicht weiterkommst?
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Don’t rush! Das ist der wichtigste Punkt!
Du hast sicher gemerkt: Ein Website-Relaunch bedeutet Arbeit. Manchmal sogar mehr, als das Erstellen deiner ersten Website.
Der wirklich wichtigste Punkt dabei: Die strukturelle Arbeit. Je genauer du vorgehst, je mehr Zeit du investierst, desto eher hast du am Ende eine Website, die tut, was sie soll – Kund*innen generieren.
Nimm dir daher Zeit und plane deinen Website-Relaunch. Dein bester Monat im Jahr ist November? Dann ist das nicht der Monat, in dem du das Projekt startest. Im Sommer ist deine Kundschaft im Urlaub? Dann schnapp dir ein kühles Getränk, setzt dich raus und mach dich an die Planung.
Was ist ein Website Relaunch?
Unter einem Website Relaunch versteht man die Überarbeitung der Website. Dazu gehören Optik, aber auch Struktur, Aufbau, Inhalte und Funktionen. Wenn du nur das Aussehen deiner Website überarbeiten willst, spricht man von einem Redesign.
In welche Schritte unterteilt sich ein Website Relaunch?
Darauf eine Pauschalantwort zu geben ist schwierig, denn das hängt ganz stark von dem Umfang deiner Website ab. Ich würde zu meinen 3 Schritten raten, die ich im Artikel oben beschreibe.
Bestandsaufnahme: Welche Unterseiten hast du und welche Inhalte sind darauf verteilt?
Planung: Welche Unterseiten und Inhalte brauchst du in Zukunft? Wie soll deine Website aussehen?
Umsetzung: Setze deine Planung Schritt für Schritt um.
Was muss ich beim Website Relaunch unbedingt beachten?
Struktur, Struktur, Struktur – ich kann es nicht oft genug sagen. 😉 Nur, wenn deine Website von Grund auf sinnvoll aufgebaut wird, bringt sie dir am Ende neue Kund*innen.
Wie oft mache ich einen Website Relaunch?
So oft wie nötig, aber so selten wie möglich. Ein Website Relaunch ist ein großes Projekt, dass sich nicht eben schnell an einem Nachmittag umsetzen lässt. Selbst wenn du einen Website Relaunch an einen Profi auslagerst, musst du mitarbeiten. Schließlich braucht es dein Insiderwissen und Input, um genau die Website zu kreieren, die für dich arbeitet.
Was kostet ein Website Relaunch?
Ein Website Relaunch berechnet sich nach Aufwand, ist jedoch oft ähnlich kalkuliert wie eine Neuerstellung. Es kann sogar etwas mehr kosten, da du jetzt wahrscheinlich mehr Inhalte hast, die überarbeitet werden müssen. Bei mir startet ein Website Relaunch bei 2600 € netto. Dazu habe ich bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben, der dir noch weitere Insights liefert: Klartext: Was kostet ein Website Relaunch?
Was ist wichtig beim Website Relaunch?
Nimm dir bei einem Website Relaunch die Zeit, die du brauchst. Das Projekt wird auf jeden Fall aufwendig und soll dir am Ende natürlich eine Verbesserung bringen. Investiere daher vor allem in die Bestandsaufnahme und Planung lieber ein oder zwei Wochen mehr und schlaf ein paar Nächte drüber, damit du garantiert an alles denkst.
Welche Gründe gibt es für einen Website Relaunch?
Die Liste ist lang. Zu den häufigsten, die ich gehört habe, gehören:
- Ich habe kaum Besucher*innen auf meiner Website.
- Ich habe zwar Besucher*innen, aber es buchen zu wenig mein Angebot.
- Meine Website gefällt mir nicht mehr.
- Mein Angebot hat sich verändert oder ist gewachsen, das spiegelt die Website nicht (gut) wider.
- Ich habe immer häufiger technische Probleme und jede Änderung kostet mich viel Zeit und Energie.
Soll ich einen Website Relaunch ankündigen?
Wieder ist eine Pauschalantwort schwierig. Vor allem größere Unternehmen kündigen das gerne an und binden einen Website Relaunch in ihre Marketing-Strategie mit ein. Kann sinnvoll sein.
Soloselbstständige und kleinere Unternehmen haben selten einen Vorteil durch eine Ankündigung.
Wenn deine Seite immer wieder Probleme macht, auf die dich deine Besucher*innen regelmäßig hinweisen, dann kann eine Ankündigung helfen, deine E-Mail-Flut zu senken.
Entscheide einfach selbst, ob du dich mit einer Ankündigung wohl fühlst. Ein Muss ist sie nicht.
Gibt es eine Website Relaunch Checkliste?
Ja, gibt es! Hier kannst du sie dir gratis herunterladen – keine E-Mail-Adresse nötig: https://magdalenagajewski.de/wp-content/uploads/2022/03/Checkliste_Vorgehen_Relaunch-1.pdf
Kann ich bei dir einen Website Relaunch buchen?
Na klar! Weitere Informationen zu Preisen und Ablauf findest du hier. Oder du vereinbarst direkt ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir und wir besprechen gemeinsam, ob und wie ich dich unterstützen kann: Kennenlerntermin vereinbaren.
Beeinflusst ein Website Relaunch mein Google Ranking?
Ja. Auf lange Sicht kann ein guter Website Relaunch dein Google Ranking verbessern und für mehr Besucher*innen auf der Website sorgen. Kurzfristig kann sich jedoch dein Ranking etwas verschlechtern, da die Google Crawler deine neue Website scannen und einordnen müssen. Das erholt sich aber in der Regel in kurzer Zeit wieder.
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