Ich habe eine Katze. Nicht nur, weil ich Katzen für die besten Tiere der Welt halte. Sondern, weil ich irgendwann eine Ausrede für meine Selbstgespräche haben wollte. Jeden Tag allein im Home Office – das ist zwar genau die Art und Weise, wie ich arbeiten möchte. Aber ich mache mir auch nichts vor: Manchmal brauche ich einfach mehr Austausch. Mona Lisa (die Katze) hört zwar zu (vor allem, wenn Snacks in der Nähe sind), aber bisher hat sie mich noch nie auf geniale Business-Ideen gebracht.
Wenn du also bisher auch glaubst, du musst allein durch deine Selbstständigkeit durch, dann ist dieser Artikel für dich. Denn: Nein, musst du nicht. Willkommen in der Welt der Mastermind!
Das Problem mit „Networking“
Bevor wir tiefer einsteigen, will ich etwas klären. Ich verwende das Wort Mastermind und nicht „Network“. Obwohl durch meine Mastermind ständig neue Menschen in meinen Selbstständigen-Umkreis kommen.
Aber bei „Networking“ siehst du förmlich, wie sich Schweißperlen auf meiner Stirn bilden. Bilder von steifen Veranstaltungen tauchen vor meinem inneren Auge auf, wo besserwisserische Dudes mit angeblich astronomischen Jahresumsätzen stolz ihre Visitenkarten zücken und Frauen sich selbst „Boss-Babes“ nennen.
Habe keine Visitenkarte.
Bin keine Boss-Babe.
Deswegen ist mein Weg fürs „Networking“ – wenn wir es so nennen wollen – meine Mastermind-Gruppe. Und die ist Gold wert!
So habe ich nicht nur automatisch immer Austausch, Feedback, Brainstorming-Partnerinnen, sondern bekomme dadurch immer wieder neue Kontakte. Weil meine Business-Buddys auch Leute kennen. Die wieder Leute kennen. So erweitert sich der Kreis von allein (auch wenn es niemand sonst in unsere feste Mastermind schafft). Wenn ich also auf der Suche nach einer bestimmten Dienstleisterin bin, muss ich mich nicht mehr durch haufenweise LinkedIn-Profile oder Insta-Accounts scrollen, sondern frage einfach meine Meute.
Die Vorteile einer Mastermind-Gruppe
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Wissen und Erfahrung
Doch eine Mastermind-Gruppe ist nicht nur eine soziale Wohlfühlzone, sondern eine wahre Fundgruppe an Know-how. Tipps aus erster Hand helfen, nervige Fehler zu vermeiden und kreative Lösungsansätze sind nur ein Gespräch entfernt.
Ob es um den perfekten Pitch, das Sortieren des Ideen-Chaos oder das verfluchte Steuerformular XY geht – irgendjemand hat es schon hinter sich und teilt gerne ihre Ideen.
Feedback ohne Filter
Während Social-Media-Kommentare bei „Tolles Foto, Daumen hoch!“ aufhören, bietet dir eine Mastermind-Gruppe echtes Feedback, das dich weiterbringt. Hier gibt es keine rosarote Brille, sondern wohlwollende und konstruktive Kritik, die auch mal weh tut, aber letztlich hilft, die eigenen Projekte und Ideen zu verbessern.
Mehr Mastermind – weniger Marketing
Die Mastermind hat noch einen weiteren, extrem wichtigen Wert: Die Beziehungen, die du knüpfst, können deiner Selbstständigkeit Stabilität geben.
Weiterempfehlung oder die Zusammenarbeit an einem gemeinsamen Projekt – das funktioniert wie ein kleines Sicherheitsnetz. Und spart dir zumindest ein bisschen Marketing.
Praktische Tipps zum Aufbau einer Mastermind
Ich war vor ein paar Jahren innerlich schon längst an dem Punkt angekommen, dass ich eine Mastermind-Gruppe haben wollte. Aber woher sollte die kommen? Wie finde ich Gleichgesinnte, die zu mir und meinen Werten passen (wir erinnern uns: eine Gruppe aus Boss-Babes wollte ich nicht)?
Aller Anfang ist schwer, daher teile ich einfach meine Erfahrung und meine Tipps mit dir:
Werte, Werte, Werte
Oberstes Gebot: Die Gruppe muss zu deinen Werten passen. Und das weiß ich daher so genau, weil ich auch kurz Teil einer anderen Gruppe war. Die waren lustig, die waren interessant – aber ich habe mich nie getraut, ehrlich zu sein. Alle haben nur die „Ich-bin-soooo-erfolgreich“-Stimmung versprüht. Das hat mich extrem eingeschüchtert, denn offenbar war die Definition „erfolgreich“ dort eine ganz andere.
Aber ohne Offenheit und Ehrlichkeit funktioniert so eine Gruppe nicht. Mit meinen Ladys kann ich über alles sprechen: Erfolge, Misserfolge, Stress, Glück – und auch privater Kram, der unseren beruflichen Alltag nun eben stark beeinflusst. Alles kann raus, nichts muss – was du eben im Moment gerade brauchst.
Also: Du musst dir klar werden, welche Werte für dich wichtig sind. So weißt du dann auch, ob du sie in den Menschen um dich rum findest.
Initiative ergreifen
Ich weiß, ich weiß – das hört sich für dich vielleicht sehr schwer an. Ich bin selbst introvertiert, Initiative ergreifen, womöglich noch auf einem Event oder einer Veranstaltung? Hilfe!
Trotzdem musst du zumindest ein bisschen aus deiner Höhle kommen und irgendwie signalisieren, dass du Interesse an einer Gruppe oder einer Person hast.
Dieser erste Schritt ist zwar der schwerste, aber auch der wichtigste. Im nächsten Punkt erzähle ich mehr dazu, wie ich meine Croud gefunden habe.
Suche nach Gleichgesinnten
Die meisten Menschen würden dir raten, auf Netzwerk-Events zu gehen. Die gibt es schließlich in jeder Stadt. Aber wie ich dir am Anfang schon verraten habe: Ich bekomme Schweißausbrüche und Herzklopfen nur beim Gedanken daran. Mich bekommen also keine zehn Pferde auf ein Netzwerk-Event mit fremden Menschen. Wenn das aber dein Ding ist, dann go for it!
Dann kannst du dich noch auf Plattformen wie LinkedIn oder Instagram mit Menschen vernetzen, die du magst. „Folgen“ klicken und eine kurze Nachricht schicken, klingt schon einfacher. Ist es auch für mich. Aber ich bin eigentlich nicht auf Social-Media unterwegs und muss zugeben, dass alle Kontakte, die ich so gefunden habe, nur oberflächlich sind. Kein Mastermind-Material dabei.
Du kannst natürlich auch einfach selbst einen Post veröffentlichen und nach Gleichgesinnten suchen, die Bock auf eine Mastermind haben. Habe ich nie probiert, daher habe ich keine Erfahrungswerte für dich. Aber klingt nicht schlecht, oder?
Jetzt kommt aber meine beste Strategie: Finde deine Leute in gemeinsamen Weiterbildungen oder (Coaching-)Programmen.
Als Selbstständige machst du garantiert die ein oder andere Weiterbildung, besuchst Webinare oder buchst ein Gruppenprogramm. Da triffst du eigentlich immer auf Menschen und auch immer auf welche, mit denen du direkt eine Connection hast.
So war das auch bei mir. Meine Buddys und ich kannten uns aus einem Coaching-Programm, das wir gemeinsam absolviert haben. Als sich das dann dem Ende zuneigte, haben wir uns zu einer Mastermind zusammengeschlossen, um auch danach noch in Kontakt zu bleiben. Hat geklappt und auch wenn sich die Gruppe mittlerweile ein wenig verändert hat, sind wir immer noch eine eingeschworene Truppe und fahren mittlerweile einmal im Jahr gemeinsam für eine kurze Workation weg.
Pflegt die Gruppe
Hast du erst deine Mastermind-Gruppe gefunden, dreht sich alles darum, sie auch gut aufzubauen und zu pflegen. Das kann für euch natürlich ganz anders aussehen als bei uns, aber ich verrate dir, was wir so machen:
- WhatsApp-Community (nicht Gruppe): Der Vorteil einer Community ist, dass man da drunter mehrere Gruppen haben kann. Wir haben eine für Coworking, Feedback, Erfolge, Workation, Umfragen.
- Wir treffen uns jeden Montagmorgen via Zoom zum gemeinsamen Wochenstart. Wir besprechen, was wir vorhaben, fragen nach Hilfe, Ideen, Brainstorming, wenn wir es brauchen und quatschen sonst einfach eine Runde.
- Wir treffen uns fast jeden Tag zum virtuellen Coworking – fühlt sich fast so an, als würde ich ins Büro gehen. Allerdings in meiner liebsten Umgebung mit meiner liebsten Temperatur (mein Arbeitszimmer), ausschließlich mit meinen liebsten Kolleginnen (und ohne nervigen Chef) und vor allem ohne Küchen-Kaffeemaschinen-Gossip, auf den ich schon immer verzichten konnte.
Wie ihr miteinander arbeitet, findet ihr mit der Zeit selbst heraus. Es müssen auch nicht immer alle an jedem Termin teilnehmen. Probiert einfach verschiedene Dinge aus!
Fazit: Vom Monolog zur Mastermind-Gruppe
Mona Lisa (du erinnerst dich: meine Katze) ist natürlich weiterhin meine liebste Kollegin. Aber sie ersetzt nicht meine Mastermind-Gruppe, die mich unterstützt, herausfordert und inspiriert. Und am Ende des Tages ist es das, was uns durch die Höhen und Tiefen der Selbstständigkeit trägt. Also raus aus der Komfortzone und rein ins Getümmel. Dein Zukunfts-Ich wird dir danken.
Hast du auch schon eine Mastermind-Gruppe oder Fragen dazu? Dann ab damit in die Kommentare!
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