Das ist ein Gastbeitrag von Business-Mentorin Susanne Schaffer. Am Ende des Artikels
erfährst du mehr über sie.
Wir alle können uns daran zurückerinnern, oder? Da war endlich der große Tag, an dem das eigene Business offiziell angemeldet war und es mit der Selbstständigkeit losgehen konnte.
Die große Freiheit beginnt! Du kannst jetzt beruflich die Dinge tun, die dir so großen Spaß machen – ohne dass irgendein Chef dir vorgibt, wie, wann und wo du es machst. Denn du bist jetzt endlich deine eigene Chefin!
Aber dann vergehen Tage, Woche und Monate. Deine ersten Kund*innen kommen, die Projekte häufen sich … und langsam schleicht sich dieses Gefühl ein: Ganz so frei, ganz so die eigene Chefin, wie ich mir das gedacht hatte, bin ich ja irgendwie doch nicht …
Wenn du das kennst und wissen möchtest, wie dir deine Website dabei helfen kann, wieder mehr deine eigene Chefin zu sein – dann ist dieser Artikel für dich!
Warum es sein kann, dass du dich nicht mehr wie deine eigene Chefin fühlst
Kommen wir zuerst mal zum Grund, warum sich dieses Gefühl auch in deiner Selbstständigkeit einschleichen kann. Wieso fühlst du dich manchmal doch eher als Angestellte im Homeoffice statt als deine eigene Chefin?
Das kann daran liegen, dass du es deinen Kund*innen zu sehr recht machen willst. Damit meine ich: Es kann sein, dass du ihre Bedürfnisse über deine eigenen stellst. Dass du als Dienstleisterin eben super Dienste leisten möchtest:
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- Und so nimmst du die Projekte an, die Kund*innen bei dir anfragen, egal, ob es zu deiner Kernkompetenz gehört oder nicht.
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- Du lässt dich auf Fristen ein, die sich deine Kund*innen wünschen, aber für dich eigentlich viel zu knapp sind.
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- Du richtest dich nach ihren Vorlieben (z. B. wie abends telefonieren), ohne darauf zu achten, was dir guttut.
Versteh mich nicht falsch: Es ist super, dass du deinen Kund*innen einen guten Service bieten willst. Sollst du sogar.
Aber du darfst dich dabei nicht hinten anstellen. Denn wenn du das tust, kann es sich schon mal so anfühlen, als ob deine Kund*innen deine Chefs sind – und nicht du.
Jetzt, als Selbstständige gibt es keine Vorgesetzten mehr, wie es in deiner damaligen Anstellung war. Daher darfst du deine eigene Chefin sein und auch so auftreten.
Welche 3 Dinge du dafür tun kannst, damit dir das gelingt, erzähle ich dir jetzt:
3 Dinge, die du tun kannst, um dich wieder mehr wie deine eigene Chefin zu fühlen
1. Tritt als Expertin auf
Zuerst ist es wichtig, wie du selbst zu dir stehst. Denn wenn du dich eben als „kleine Dienstleisterin“ ansiehst, die es allen Kund*innen recht machen muss – dann ist es klar, dass du dich nicht wie deine eigene Chefin fühlst.
Dann kann es auch schnell dazu kommen, dass deine Kund*innen das ausnutzen, indem sie von dir eben knappe Fristen, ständige Erreichbarkeit o. Ä. fordern.
Da darfst du also an deinem Selbstwert arbeiten und dich selbst reflektieren. Dabei kannst du dir u. a. diese Fragen stellen:
- Worin bin ich eigentlich so richtig gut?
- Was macht mir Spaß?
- Wofür möchte ich bekannt werden?
- Wen kann ich am besten unterstützen?
Sprich: Du darfst dich positionieren und dich als Expertin für dein Fach zeigen. Und zwar sowohl innerlich (Selbstbewusstsein) als auch äußerlich (dass nach außen klar ist, für was du Expertin bist).
Dann ist der erste Schritt in Richtung Chefinnen-Dasein getan!
2. Definiere deine eigenen Regeln
Wenn du an deiner inneren Haltung gearbeitet hast, hast du schon viel geschafft. Was jetzt sehr wichtig ist: Definiere deine eigenen Regeln und richte dein Business danach aus.
Das können Regeln sein bzgl.:
- Erreichbarkeit
- Arbeitszeiten
- Ablauf
- Auftragsfristen
- Rabatte
Über das Thema Grenzen setzen im Business empfehle ich dir auch meinen Artikel „5 Grenzen, die du in deinem Business setzen solltest“, in dem ich näher auf die gerade genannten Bereiche eingehe.
Das mit den eigenen Regeln und Grenzen klingt im ersten Moment etwas hart, das verstehe ich. Aber lass mich die positiven Auswirkungen erklären:
- Du kannst noch bessere Qualität liefern, wenn du deine Arbeit so durchführen kannst, wie es dir am besten passt.
- Du bist ausgeruht und in deiner Kraft, wenn abends um 22 Uhr nicht noch Anrufe reinkommen. Dadurch bist du auch bei Kund*innenprojekten kreativer und produktiver.
- Deine Kund*innen empfinden deine Vorgehensweise als sehr professionell, weil es eine klare Struktur und klare Regeln gibt.
- Außerdem werden sie dich mehr als Expertin ansehen, weil du eben klar vorgibst, wie die Zusammenarbeit bei dir abläuft, und du für dich einstehst.
- Und last, but not least: Du fühlst dich wieder wie deine eigene Chefin, weil du selbstbestimmt entscheidest und das nicht andere für dich tun.
Daher ist es so wichtig, dein Business nach deinen eigenen Regeln zu gestalten. Und wenn diese Regeln mal überschritten werden, auch mal Nein zu sagen und zu dir zu stehen.
Nein sagen ist nicht immer einfach, daher habe ich 9 Textvorlagen für dich entwickelt, wie du das freundlich und souverän machen kannst. Lade sie dir jetzt für 0 € herunter!
3. Kommuniziere alles auf deiner Website
Jetzt fragst du dich vielleicht: „Okay, Susanne, aber was hat das, was du mir bisher erzählt hast, mit meiner Website zu tun?“ Gut, dass du fragst! Daher kommen wir jetzt auch zu diesem Thema.
Es ist auch gar nicht schwierig: Denn jetzt gilt es, deine Positionierung und deine Regeln auf deiner Website abzubilden. Stehen deine klaren Angebote und Abläufe auf deiner Website, sehen das deine Website-Besucher*innen, bevor sie deine Kund*innen werden.
Das heißt: Diejenigen, für die es gar nicht infrage kommt, dass du z. B. am Wochenende nicht erreichbar bist, würden gar nicht erst bei dir anfragen. Und das ist auch gut so, weil du dir so viel Ärger ersparst.
Die anderen, die bei dir anfragen, sind sich bewusst, für welches Thema du stehst und wie die Zusammenarbeit mit dir abläuft. Sie richten sich nach deinem Prozess und schätzen dich und deine Arbeit wert.
Was dir außerdem dabei hilft, wertschätzende Kund*innen zu gewinnen, liest du in meinem Artikel „In 7 Schritten zu wertschätzenden Kund*innen“.
Deine Website erspart dir somit die Arbeit, deinen potenziellen Kund*innen jedes Mal aufs Neue alles zu erklären. Und meiner Erfahrung nach fällt es einem auch leichter, wenn die Website das für einen übernimmt.
Kommen wir noch zu dem Punkt, wo auf der Website du diese Dinge kommunizieren kannst?
Hier sind meine Empfehlungen:
- Deine Positionierung und dein Expertinnenthema sollte sich klar auf der gesamten Website widerspiegeln.
- Deine Angebote sollten kurz auf der Startseite angerissen werden und dann ausführlich auf einzelnen Angebotsseiten dargestellt werden.
- Deine Vorgehensweise bzw. Regeln kannst du einerseits auf deinen Angebotsseiten darstellen (Ablauf und FAQ), aber zum Teil auch auf deiner Über-mich-Seite, wo du z. B. erzählen kannst, was deine Werte sind. Auch auf der Kontaktseite kann es sinnvoll sein, kurz zu umreißen, wie die Kontaktaufnahme abläuft.
Du siehst: Deine Website kann dir viel Arbeit abnehmen, indem sie rund um die Uhr für dich arbeitet und wie eine Sales-Mitarbeiterin deine Kund*innen abholt und informiert.
Fazit: So fällt es dir leichter, deine eigene Chefin zu sein
Lass mich zusammenfassen, welche 3 Dinge dir dabei helfen, dich selbstbestimmter in deiner Selbstständigkeit zu fühlen:
Erstens ging es darum, dass du mehr als Expertin für dein Thema auftrittst. Zweitens darfst du deine eigenen Regeln und Grenzen definieren. Und drittens solltest du alle Informationen auf deiner Website abbilden.
So hilft deine Website dir also dabei, dass du mehr als eigene Chefin agieren kannst und dich weniger als „Angestellte im Homeoffice“ von Kund*innen fühlst, die alles vorgeben.
Viel Erfolg beim Umsetzen – auf dass du dich wieder so frei fühlst wie am ersten Tag deiner Selbstständigkeit. Denn ja: Dieses selbstbestimmte Gefühl ist auch auf Dauer möglich! 🙂
Susanne Schaffer ist Business-Mentorin und unterstützt Freelancerinnen dabei, aus dem Selbst-und-ständig-Hamsterrad rauszukommen und sich stattdessen eine souveräne Selbstständigkeit aufzubauen – mit wertschätzenden Kund*innen, mehr Freiheit, Zeit und insgesamt mehr Freude im Business.
Auf ihrer Website, bei Instagram oder in ihrem Podcast erfährst du mehr über sie.
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